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Zertifizierte Brustkrebszentren
In zertifizierten Brustkrebszentren werden Patientinnen nach den neuesten wissenschaftlichen Standards behandelt.
Was ist Brustkrebs

Zertifizierte Brustkrebszentren

Seit einigen Jahren haben Kliniken die Möglichkeit, sich als Brustkrebszentrum zertifizieren zu lassen. Zertifizierte Brustkrebszentren arbeiten nach den Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft. Durch die Zertifizierung können die an Brustkrebs erkrankten Patientinnen sicher sein, dass die Behandlung nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen erfolgt.

Ablauf der Zertifizierung von Brustkrebszentren

Der Erhebungsbogen legt fest, welche fachlichen Anforderungen ein Zentrum erfüllen muss, damit es zertifiziert werden kann. Dieser Bogen wird von den Kliniken ausgefüllt und beim unabhängigen Institut OnkoZert eingereicht. Nach erfolgreicher Prüfung der Angaben findet eine Zertifizierung vor Ort statt. Dabei kontrollieren Fachexperten, sogenannte Auditoren, die gemachten Angaben und überprüfen, ob die Anforderungen tatsächlich erfüllt werden. Im Rahmen der Zertifizierung müssen die Kliniken die Anforderungen hundertprozentig erfüllen und erhalten dann für drei Jahre das Zertifikat. Jedes dritte Jahr haben sich die Kliniken wieder einer strengeren Prüfung zu unterziehen. Jährlich finden stichprobenartige Kontrollen statt, sogenannte Überwachungsaudits.

Die Zertifizierung ist transparent. Kliniken, auch nicht zertifizierte, können jährlich einen Katalog mit den aktuellen Anforderungen erhalten. Daraufhin kann sich die Klinik entscheiden, ob sie sich erneut zertifizieren lassen will bzw. sich für eine Erstzertifizierung entscheiden.

Was können Patientinnen erwarten?

Das Zertifizierungssystem ist dazu gedacht, dass Patientinnen mit Brustkrebs eine interdisziplinäre Versorgung erhalten. Ärzte aus allen relevanten Fachbereichen arbeiten am Behandlungsplan mit. Neben dem Operateur gehören zum Beispiel auch Radiologen und Strahlentherapeuten zum Team. Auch Psychologen betreuen die Patientin, nicht nur während der Akutbehandlung, sondern auch bei der Nachversorgung. Zur Unterstützung sind auch Vertreter von Selbsthilfegruppen und Patientenvertreter anwesend. Diese kümmern sich um das Wohl der Patientinnen während des Klinikaufenthaltes und helfen, mit der schweren Situation besser umzugehen. Sowohl bei der Diagnose als auch der Therapieplanung wird die Möglichkeit einer Zweitmeinung geboten.

Tumorkonferenzen

In zertifizierten Brustkrebszentren werden sogenannte Tumorkonferenzen abgehalten. An diesen nehmen mindestens einmal wöchentlich Ärzte und Therapeuten aller für die Behandlung relevanten Fachbereiche teil. In diesen Besprechungen wird individuell auf die Situation der Patientin eingegangen und ein Behandlungsplan erstellt. Die Ergebnisse der Tumorkonferenz sind Bestandteil der Patientenakte und können auf Wunsch von der Patientin eingesehen werden.

Umsetzung der Leitlinie

Bei der Erstellung der Leitlinien arbeitet die Deutsche Krebsgesellschaft eng mit den verschiedenen Fachgruppen für die unterschiedlichen Tumorerkrankungen zusammen. Die Leitlinien werden regelmäßig nach den neuesten wissenschaftlichen Standards überarbeitet. Da die Kliniken sich alle drei Jahre neu zertifizieren lassen müssen, können Patientinnen immer davon ausgehen, dass die Kliniken nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen vorgehen. Sowohl bei der Akutbehandlung als auch bei der Nachbehandlung wird so die höchste Qualität geboten.

Wie findet man zertifizierte Brustkrebszentren

An Brustkrebs erkrankte Frauen sind meist bestrebt, eine Klinik möglichst nah am eigenen Wohnort zu finden. Die Deutsche Krebsgesellschaft hat eine Internetseite eingerichtet, auf der man mit einer Suchfunktion zertifizierte Krebszentren, in diesem Fall das nächstgelegene zertifiziere Brustkrebszentrum finden kann. Die Datenbank wird ständig aktualisiert.

Michi Jo Standl