Da Brustkrebs vor allem im Anfangsstadium meist keine Symptome verursacht, ist es umso wichtiger, dass Frauen regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung gehen. Es gibt ein gesetzliches Früherkennungsprogramm für Frauen ab dem 30. Lebensjahr. Die Kosten für diese Untersuchungen zur Früherkennung übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen.
Bei Frauen ab dem 30. Lebensjahr werden einmal im Jahr die Brustdrüsen und die Lymphknoten in den Achselhöhlen und am Schlüssel- sowie am Brustbein vom Arzt abgetastet. Der Arzt erfragt außerdem mögliche Beschwerden und die Vorgeschichte der Patientin wird besprochen. Auch die Brustwarze wird untersucht. Der Arzt drückt dabei die Brustwarze vorsichtig, um zu sehen, ob Flüssigkeit austritt.
Bei einer Vorsorgeuntersuchung tastet der Arzt grundsätzlich Brust und Achselhöhlen ab, um eventuelle Veränderungen festzustellen. Zum gesetzlichen Früherkennungsprogramm gehört auch, dass der Arzt im Rahmen dieser Untersuchung der Patientin eine Anleitung gibt, wie sie sich selbst zu Hause untersuchen kann.
Frauen zwischen dem 50. und dem 69. Lebensjahr erhalten zusätzlich zu diesen Maßnahmen zur Früherkennung von Brustkrebs alle zwei Jahre ein Mammografie-Screening, eine Röntgenuntersuchung der Brust. Daran muss die Patientin nicht selbst denken. Die Krankenkassen schreiben die Frauen an und erinnern an die Vorsorgeuntersuchung.
Brustkrebs kann vererbt werden. Dabei spielen vor allem die Brustkrebsgene BRCA1 und BRCA2 eine Rolle. Gibt es Fälle von Brustkrebs in der Familie, sollte man sich beraten lassen. Bei erblicher Vorbelastung gibt es die Möglichkeit, einen Gentest durchführen zu lassen. Man sollte sich aber vorab gut informieren, da die Ergebnisse eines solchen Tests große Auswirkungen auf das weitere Leben haben können. Der Test erfolgt auf freiwilliger Basis. Gentests sind in Deutschland streng reguliert und werden nur bei einem deutlichen Hinweis auf eine familiäre Vorbelastung vorgenommen. Der Test wird anhand einer Blutprobe durchgeführt. Nur bei rund einem Viertel werden die veränderten Gene auch tatsächlich weitergegeben.
Michi Jo Standl