Wenn man eine Veränderung der Brust bemerkt hat, zum Beispiel einen Knoten oder ein Einziehen der Brustwarze, sollte man einen Arzt aufsuchen. Dieser wird zunächst ein ausführliches Gespräch mit der Patientin führen, zum Beispiel über mögliche Vorerkrankungen in der Familie oder den Zeitpunkt, wann die Symptome entdeckt wurden. Im Anschluss erfolgt meist eine Tastuntersuchung der Brust durch den Arzt.
Im Anschluss wird in der Regel eine Mammografieuntersuchung durchgeführt. Die Mammografie gehört auch zum Früherkennungsprogramm bei Frauen zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr.
Die Mammografie basiert auf dem Röntgenverfahren. Vor der Untersuchung sollte man darauf achten, keine Deodorants zu verwenden, damit die Ergebnisse des Mammografie-Screenings nicht verfälscht werden. Da die Untersuchung verlangt, den Oberkörper frei zu machen, empfiehlt es sich, Kleidung zu tragen, die sich leicht ablegen lässt. Auch Schmuck sollte während der Untersuchung abgelegt werden.
In der Regel wird die Mammografie im Stehen durchgeführt. Wenn man, etwa aufgrund einer Behinderung, nicht stehen kann, sollte man dies bei der Anmeldung angeben, damit die Geräte rechtzeitig angepasst werden können. Da während des Screenings die Brust von zwei Plexiglasscheiben flach zusammengedrückt wird, kann der Vorgang als unangenehm und ein wenig schmerzhaft empfunden werden. Aufgenommen werden die Röntgenbilder einmal von oben nach unten und einmal schräg von der Mitte zur Seite. Beim Abgleich der beiden Aufnahmen sieht der Arzt die einzelnen Strukturen des Brustgewebes und kann so Veränderungen feststellen.
Zwei weitere Möglichkeiten, die Brust zu untersuchen, sind die Ultraschalluntersuchung, die sogenannte Sonografie, und die Magnetresonanztomografie (MRT). Diese liefern zusätzlich zur Tastuntersuchung und Mammografie weitere Informationen. Bei Frauen vor den Wechseljahren kann die Mammografie unter Umständen keine aussagekräftigen Ergebnisse liefern, da Frauen in diesem Alter noch ein dichtes Gewebe haben. Dann kann eine Ultraschalluntersuchung ergänzend zum Einsatz kommen. Als alleinige Untersuchung zur Diagnose von Brustkrebs ist die Sonografie allerdings nicht geeignet. Bei einer Ultraschalluntersuchung reflektiert das Gewebe je nach Dichte die Schallwellen unterschiedlich stark. Anhand der reflektierten Schallwellen kann der Arzt Veränderungen im Gewebe feststellen.
Die Magnetresonanztomografie kommt meist zum Zug, wenn die Mammografie keine klaren Ergebnisse erbracht hat oder ein konkreter Verdacht auf Brustkrebs besteht. Mit der MRT können Lage und Größe des Tumors in der Regel besser bestimmt werden. Die Magnetresonanztomografie kommt ohne die Verwendung von Röntgenstrahlen aus.
Um festzustellen, ob es sich um einen bösartigen Tumor handelt, genügen bildgebende Verfahren in der Regel nicht. Um sicher zu gehen, wird eine Gewebeprobe aus dem auffälligen Bereich der Brust entnommen und unter dem Mikroskop untersucht. So kann festgestellt werden, ob es sich um gut- oder bösartige Veränderungen handelt. Auch die Ausbreitung, sollte es sich um bösartiges Gewebe handeln, wird anhand der Probe bestimmt. Bis alle Untersuchungsergebnisse vorliegen, vergehen meist einige Tage. Wichtig ist, dass man in dieser Zeit Ruhe bewahrt und gegebenenfalls das Gespräch zu Familie und Freunden sucht.
Sobald alle Befunde vorliegen, wird der Arzt einen Behandlungsplan erstellen. Die Ärzte gehen bei der Erstellung des Behandlungsplanes individuell auf jede Patientin ein, um die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Behandlung zu schaffen.
Michi Jo Standl