Brustkrebs ist mit etwa 70.000 Neuerkrankungen jährlich die häufigste Krebsart, die Frauen treffen kann. Aber auch Männer können an Brustkrebs erkranken. Mit einigen hundert Fällen jährlich erkranken Männer jedoch wesentlich seltener als Frauen.
Brustkrebs zählt zu den sogenannten soliden Tumoren, bei denen sich bösartige Geschwülste in einem Organ bilden. Anders als zum Beispiel Blutkrebs oder Lymphome, die zu den systemischen Tumorerkrankungen gehören. Da sich die Tumorzellen hier im Blut oder dem lymphatischen System befinden, ist bei diesen Krebsformen der gesamte Organismus befallen. Bei soliden Tumoren ist in der Regel zunächst nur ein Organ betroffen. Bösartige Tumoren wachsen jedoch ungebremst und können sich somit auch in umliegende Organe und Gewebe ausbreiten.
Die Ursachen für die Entstehung von Brustkrebs sind noch zu weiten Teilen unerforscht. Neben hormonellen Einflüssen gibt es einige Risikofaktoren, bei denen man davon ausgeht, dass sie Einfluss auf die Entstehung von Brustkrebs haben können. Dazu gehören zum Beispiel Übergewicht, eine fettreiche Ernährung und zu wenig Bewegung. Auch übermäßiger Nikotin- und Alkoholkonsum sollen eine Rolle spielen. Frauen, die erblich vorbelastet sind, haben ein erhöhtes Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Dabei spielen vor allem die Brustkrebsgene BRCA1 und BRCA2 eine entscheidende Rolle.
Zu den hormonellen Einflüssen, die das Risiko für Brustkrebs erhöhen können, gehören zum Beispiel ein sehr frühes Einsetzen der ersten Regelblutung bzw. eine sehr späte letzte Regelblutung vor den Wechseljahren. Kinderlosigkeit oder die Geburt des ersten Kindes in einem fortgeschrittenen Alter können ebenfalls die Möglichkeit, an Brustkrebs zu erkranken, erhöhen.
Bei Frauen in den westlichen Ländern ist Brustkrebs die häufigste Krebsart. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei Frauen bei 64 und bei Männern bei 71 Jahren. Obwohl Brustkrebs vor allem Frauen im fortgeschrittenen Alter betrifft, erkranken auch bereits jüngere Frauen an Brustkrebs. Rund 30 Prozent der erkrankten Frauen sind jünger als 55 Jahre. Wird Brustkrebs frühzeitig entdeckt, ist die Erkrankung in der Regel gut behandelbar. Durch Fortschritte in der Behandlung ist die Zahl der Todesfälle trotz steigender Neuerkrankungszahlen gesunken.
Bösartige Tumoren in der Brust werden als Karzinome bezeichnet. Doch nicht alle Tumoren müssen bösartig sein. Es gibt auch gutartige, sogenannte benigne Tumoren. Bei diesen Veränderungen in der Brust kann es sich zum Beispiel um Zysten, also Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe oder Entzündungen der Brust handeln. Gutartige Brustveränderungen müssen das Risiko für Brustkrebs nicht erhöhen. Die Auslöser sollten aber ärztlich abgeklärt werden.
Michi Jo Standl